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EPP-Congress 2011 in Münster

Durch die europäische Brille schauten die 300 Teilnehmer des EPP-Kongresses vom 19. bis 21. Mai in Münster. Im Rahmen des diesjährigen Kongresses der European Pig Producers (EPP) wurden zahlreiche Bereiche wie die Entwicklung der europäischen Schweineproduktion, Akzeptanz der Tierhaltung in der Gesellschaft sowie zukünftige gesetzliche Vorgaben auf EU-Ebene in verschiedenen Vorträgen thematisiert.

 

Hier finden Sie die Vorträge zum Kongress
und die Fotogalerie

 

In seinem Vortrag "Where do they want us to go? Satisfy emotions or feed the world?" hinterfragte ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack die zukünftige öffentliche Akzeptanz der Tierhaltung. Wer treibt die Themen voran? Wer diskutiert über die Zukunft der Tierhaltung? Das waren zentrale Fragen, die Staack in seinen Beitrag stellte und beantwortete.

 

"Die Akzeptanz der Schweinehaltung ist nicht mehr länger nur ein weicher Faktor, sondern wird uns in Zukunft richtig Geld kosten!" prognostizierte Staack. "Nehmen wir das Thema Nachhaltigkeit als Beispiel. Zum Einen treibt der LEH das Thema voran und wirbt damit und zum anderen versucht er durch vielfältige Angebotsaktionen die Preise für Fleischprodukte zu drücken." Neueste Studien gehen davon aus, dass neue Nachhaltigkeitsauflagen die Schweinemast um 6 Cent je kg SG verteuern.

 

Nicht nur die Behörden, bzw. die Politik treiben die Themen voran machte Prof. Dr. Dr. Thomas Roeb in seinem Vortrag deutlich. Vor allem die Lebensmitteleinzelhändler agieren sehr preisaggressiv untereinander und versuchen sich gleichzeitig z.B. mit Tierschutzthemen zu profilieren. Das sei in doppelter Hinsicht problematisch meint die ISN, da die Kosten auf der Produzentenseite in die Höhe schnellen und auf der Abnehmerseite konsequent gedrückt würden.

 

Auch den Wettlauf auf Bundes-, Länder- und sogar Kreisebene um höhere Auflagen im Tierschutz und Stallbau prangerte Staack an: "Es fehlt in der Diskussion an Sachlichkeit. Es kann nicht sein, dass alle Landwirte unter Generalverdacht gestellt werden."

 

Die Tagung des Clubs der europäischen Schweinehalter findet im jährlichen Wechsel in verschiedenen EU-Ländern statt. Die diesjährige Tagung im westfälischen Münster stieß auf großes Interesse bei den EPP-Mitgliedern und weiteren Interessierten. Die Tagung, zu der EPP-Präsident Erik Thijsen mehr als 300 Teilnehmer aus 14 verschiedenen Nationen begrüßen konnte, stand unter dem Thema "Deutschland – Drehscheibe für europäisches Schweinefleisch".

 

Am ersten Tag stellten verschiedene Referenten die aktuelle Situation der Schweineerzeugung in Deutschland, die deutsche Rolle im europäischen Markt, die Gründe für das Wachstum der deutschen Schlachtindustrie sowie die zukünftigen Marktentwicklungen bei Schweinefleisch vor. Am zweiten Tag wurde neben den Vorträgen von ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack und Prof. Dr. Dr. Thomas Roeb die Tierschutz- und Tiergesundheitspolitik der EU vorgestellt.

 

Am Freitagnachmittag sowie am Samstag stand dann die Praxis im Vordergrund. Aufgeteilt in jeweils fünf Gruppen wurden die Schlachtunternehmen Tönnies, Westfleisch und Danish Crown, die Unternehmen Agravis, GFS, SecAnin und Big Dutchman, die Lehr- und Versuchsanstalt Haus Düsse sowie mehrere Schweine haltende Betriebe in der Region besichtigt..

 

Im Rahmen der EPP-Mitgliederversammlung konnten EPP-Präsident Erik Thijsen und Geschäftsführer Sven Häuser auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Die EPP-Mitgliederzahl konnte seit dem letzten Kongress um 8 Personen auf 477 Mitglieder aus 24 Nationen gesteigert werden. Die ISN unterstützt die Arbeit der EPP. Der europaweite Austausch zwischen den Schweinehaltern wird in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen.

 

Der nächste EPP-Kongress wird vom 31. Mai bis 02. Juni 2012 in den Vilnius/Litauen stattfinden.